Symbolik der Linde

Die Linde hat für den Menschen einen ganz besonderen Stellenwert. Aus den Wäldern holte er sie in die Städte, in denen sie als Einzelbaum hervorragend wachsen konnte. So erhielt der Mensch eine „mütterliche“ Baumpersönlichkeit, mit herzförmigen Blättern, süssem Blütenduft und ausladender Krone, die eine besondere Anziehungskraft hat und ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. 

Die Linden haben in vielen Kulturen eine grosse religiöse und mythologische Symbolkraft. Sie wurden zu vielen besonderen Anlässen gepflanzt und fungierten so als lebende Denkmäler. 

Die Linde gilt als ein Symbol für Gerechtigkeit, Liebe, Frieden und Heimat sowie für Tapferkeit und Sieg. Sie gilt auch als Platz der Gemeinschaft und gab vielen Städten und Dörfern ihren Namen oder erscheint in ihren Wappen. Häufig beschatten Linden Begräbnisplätze und Denkmäler.

Im Gegensatz zur Eiche, dem Baum des Adels oder der Obrigkeit, ist die Linde der Lieblingsbaum des Volkes. Sie beseelte die Menschen, mit ihr lebten sie. Sie erfüllte schon immer die Funktion als Schatten spendender Baum der Liebe und der Familie.

Quelle: http://www.uni-goettingen.de/de/41770.html

Volksglaube

Germanen

Der Liebesgöttin Freya ist die Linde zugeordnet. Sinnbild der Linde ist die Fruchtbarkeit, Güte, eine "linde" Mütterlichkeit, eine Herzlichkeit und ein immerwährendes Leben. Die Volks- und Gerichtsverhandlungen fanden bei den Germanen "unter Linden" statt, im Glauben, dass Freyas Baum die reine Wahrheit ans Licht bringen werde. Zudem sollte der süsse Duft der Blüten die Richter zu milderen Urteilen stimmen. Auf Hügeln weit sichtbar angepflanzt galt die Linde als Freiheitsbaum; wer sie erreichte, über den war kein Urteil mehr möglich.

Griechen

In der griechischen Kultur steht die Linde für Weiblichkeit, im Gegensatz zur Eiche, die für Männlichkeit steht. Die Linde ist der Aphrodite, der griechischen Göttin der sinnlichen Liebe und der Schönheit, zugeordnet. Ihr wurde unter Linden geopfert und die Blüten dieser Bäume wurden dabei zu Kränzen geflochten.

Mittelalter

Seit der Zeit der Ortsbildung und Städtebildung wird die Linde in Mitteleuropas Germanenzonen regelmässig im Zentrum der Orte als "Dorflinde" angepflanzt, die nun den Platz des Spiels, des Tanzes, des Gesprächs und der Hochzeit symbolisiert.

Quelle: http://www.geschichteinchronologie.ch/natur/baum/baum-Linde-sommerlinde-winterlinde.html